Balkonkraftwerk: Energierevolution in Bürgerhand mit Holger Laudeley
Shownotes
Holger Laudeley ist der Erfinder und Namensgeber der Balkonkraftwerke und auch bekannt als Mr. Energiewende! Es gibt also keinen besseren um uns in der zweiten Folge ALLES WIRD STROM die Balkonkraftwerke erklären zu lassen!
Podcast als Video auf YouTube: https://www.youtube.com/@AlleswirdStrom
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Speaker 2: Schön, dass ihr eingeschaltet habt bei einer neuen Folge Alles wird Strom. Heute mit einem großartigen Gast Holger Laudelei. Und bevor wir gleich ins Gespräch einsteigen, entweder hört ihr uns jetzt, ihr könnt uns, wenn ihr euch das antun wollt, auch sehen. Also beim Podcast hier kann man zwischen Audio und Video umschalten, gibt es auf allen Podcastplattformen da draußen. Und uns gibt es auch auf YouTube, da kann man uns natürlich dann auch sehen. und ganz vielen Clips auf allen möglichen Plattformen mit allen möglichen wichtigen Dingen. Das ist erstmal soweit. Bei mir ist Felix, bei mir ist Holger. Holger, Mr. Energiewende und Mr. Balkonkraft. Aber Felix, sag du doch mal ein bisschen, wen wir eigentlich hier neben uns haben. Genau, ich habe mir ein ganz tolles Thema überlegt, bei Konkraftwerke und wie eigentlich jeder Mensch auch mit ganz, ganz kleinem Portemonnaie an der Energiewende teilnehmen kann. Und dafür haben wir nicht weniger eingeladen als den Erfinder der Balkonkraftwerke, Holger Laudelei. Du hast vor Ewigkeiten schon auf einer Messe gestanden und hast den Leuten gezeigt, dass aus dem Solarmodul Strom kommt, man dann direkt in der Steckdose nutzen kann. Wie das funktioniert, was ihr dafür braucht und warum sich das tatsächlich sehr, sehr gelohnt. Das wollen wir heute in dieser Folge besprechen. Schön, dass du hier bist, Holger. Ich freue mich auch. Du hast es alleine ja nicht hingekriegt.
Speaker 2: Jetzt sind wir nicht mal zu zweit Naja, gut, wenn ich die Möglichkeit habe, mit dem großartigen Felix hier die Themen zu bespielen und zusammen sind wir dann die endgültige Kompetenz und ergänzen uns. Ja, lass uns doch erst mal kurz am Anfang die Leute ein bisschen mitnehmen, weil wir haben schon viele Videos gemacht zu dem Thema, auch Balkonkraftwerke und alles. Aber wichtig ist ja, wie wir auch in diesen Zeiten feststellen, Energie in Bürgerhand. Wir müssen es selber in die Hand nehmen und das kann man mit Balkonkraftwerken. Vielleicht gehen wir erstmal so bisschen in das Thema rein. Für alle, die nicht so in dem Thema drin sind, was sind denn eigentlich Balkonkraft? Also Balkonkraftwerke werden nächstes Jahr 25 Jahre alt. Kann man gar nicht glauben. Solange. Die werden sogar noch länger halten. sie sind damals geschaffen worden, einfach aus dem Hintergrund, dass man gesagt hat, man muss irgendwie einsteigen in die Sonnenenergieerzeugung, also in Solarzellentechnik, so hieß das damals, Photovoltaik gab es noch gar nicht. Und da ist uns die Idee gekommen, weil wir schon sehr, lange auch am installieren sind, dass man es ganz einfach machen könnte. Man braucht einen kleinen Wechselrichter, man braucht ein Modul. Wie lange halten die?
Speaker 1: Und da steckt man dann in die Steckdose. Das ist ja nur eine Kontaktierung, ob wir da irgendwas auflegen auf eine Verteilung oder kontaktieren über einen Schunkostecker, das spielt ja alles keine Rolle. Das wurde dann ja alles angezweifelt später. Und da haben wir dann gesagt, zehn Prozent des Verbrauches eines normalen Einfamilienhauses, Wohnung, müssten wir eigentlich damit kriegen. Das haben wir damals sogar schon geschafft und das haben wir 2001 auf einer Solarmesse hier in Bremen das erste Mal gezeigt. Alle Leute sind daran vorbeigegangen, haben mit dem Kopf geschüttelt. Wir haben das dann gezeigt über einen kleinen Citil, über ein kleines Elektroauto und haben gezeigt über eine Dreiersteckdose, dass wir die Energie für das Elektroauto bereitstellen, obwohl das Ganze am Netz angeschlossen war. Hat kein Mensch verstanden. Wir hatten einen Mörderspaß den ganzen Tag. Haben auch dem Alkohol ganz, ganz böse zugesprochen damals. Ihr dachtet, dass alle Leute euch lieben. Wir haben jetzt hier die Erfindung des Jahrhunderts gemacht. Die Erfindung war es ja gar nicht. Es ist ja nun müßig, einen Wechselrichter an Modulschrauben. Und damals war es noch nicht mal ein Mikrowechselrichter, die gab es noch gar nicht. Das war ein normaler SMA-Wechselrichter. Und da haben wir gedacht, wir lösen jetzt einen Hype aus. Hat keine Sau interessiert. Aber du hast gerade gesagt, du hast ein Solarmodul. Ist das denn ein spezielles Solarmodul oder sind das ganz normale Solarmodule? Weil das fragen die Leute immer, brauche ich da ein spezielles Modul für oder ist das egal, welche Module, Hauptsache ich mache Strom?
Speaker 1: Einfach ein Solarmodul, völlig egal was. Wir hatten damals als allererstes ASE-Module, daraus wurde dann später Schott, ein amerikanischer Hersteller, und Schott hat dann daraus ein deutsches Modul gemacht. Das haben wir einfach genommen, die beiden Kabel, da dran sind, die beiden MC4-Kabel, die da dran sind, mit den Steckern einfach auf einen Wechselrichter gesteckt. Nur gab es damals noch kein MC4, das kam erst damals, hießen sie noch MC3 und anders, und da drauf gesteckt an den Wechselrichter. einen Schokokabel dran gemacht, mehr nicht, und den dann in die Steckdose gesteckt. Warum brauchst du jetzt so einen Wechselrichter? Die Leute denken ja, aus dem Solarmodul kommt Strom aus. Aber das geht nicht so einfach. Also erst mal kommt aus dem Solarmodul Gleichspannung heraus. Das ist das Gleiche, aus einer Batterie kommt. Aus einer Autobatterie kommt auch 12 Volt Gleichspannung. Hier aus dem Modul kommt zwischen 29 und 44 Volt Spannung, je nach Modultyp. Und das ist halt eine Gleichspannung. die Spannung, die wir im Stromnetz nutzen, ist eine Wechselspannung. 230 Volt Wechselspannung. Deswegen muss man das mit dem Wechselrichter angleichen. Der sorgt jetzt dafür, dass aus der Gleichspannung eine vernünftige Wechselspannung gemacht wird, damit wir das nutzen können. Das kann man einfach so, hast du gerade gesagt, in die Steckdose stecken. Ich dachte, da kommt der Strom immer nur raus.
Speaker 1: Das ist ja der Kampf gewesen, der dann losging. Wir haben bis heute mit Gegnern von Balkonkraftwerken, unter anderem ja Netzbetreiber, sieben große Prozesse geführt, haben alle Prozesse gewonnen und haben auch die VDE-Regeln geändert. ich sage mal ein Beispiel, es wurde ja immer gesagt, dass durch den Schukosteckereinsatz die Leitung überlastet wird. Streng genommen passiert das auch irgendwann unter gewissen Bedingungen, die aber nie stattfinden. Es stand 2013 in einer großen deutschen Zeitung unmittelbar nach rein stecken eines solchen Schoko-Steckers in eine handelsübliche Steckdose kommt es in der Wohnung zu Explosionen und Verwüstungen. Also brennen könnt ihr ja noch verstehen. Da kamen Explosionen und Verwüstungen. Man hat damals alles gemacht. Ich habe das ja auch in den Prozessen mit erlebt. Gerade in München einmal sind wir gegen E.ON angetreten. Es ist unfassbar, was man sich für Lügen ausgedacht hat, das zu verhindern. Weil eins passierte durch die Balkonkraftwerke jetzt. Das Geschäftsmodell der Netzbetreiber wurde gestört. Nicht viel, aber während den Anfängen. Das war alles. Wenn du sagst 10 % des Gesamtbedarfs, dann gehen ja erstmal der Strombezug um 10 % nach unten.
Speaker 1: Und womit verdient der Netzbetreiber Geld? Mit Strom in Bezugsrichtung, mit Netzentgelten. Damit wird richtig Geld verdient. Der Strom selber kostet an der Börse nichts. Aber die Netzentgelte liegen bei 16, 17, 18 Cent. So und das haben wir halt verhindert, indem wir da, wir haben das früher auch nicht nur bei Konkrafwerk genannt, der Begriff kam viel später, wir haben das die Zählerbremse genannt. Das war der erste Name. Einige Leute kennen noch die schwarzen Zähler, diese sogenannten Ferrarissähler, da kann man noch eine Aluminiumscheibe drehen sehen. Und wir haben das dann auch in Filmen gezeigt mit Frank Farenzke, Leben in der Energiewende, wie wir diesen Zähler zum Stillstand bringen. Unter gewissen Bedingungen, da muss natürlich das alles passen mit den Leistungen. Und das war natürlich Gift für die Netzbetreiber, die sind ausgerastet. Wie wir damit gekommen sind, kann man sich nicht vorstellen, aber das wollten die gar nicht. Das wollte mit allen Mitteln verhindert werden. Und da haben wir bis 2017 gekämpft. Und zwar in 17 hatten wir es dann durch. Da wurden gewisse VDE-Regeln, die merkwürdigerweise im Ausland ganz anders lauten als bei uns. In Holland hatten die ganz andere Regeln. Die hatten das auch schon längst, das was bei uns noch durchgekämpft werden musste. Das war ein harter Weg und hat extrem viel Gesundheit gekostet. Warum ich das Thema ausgewählt habe, auch, weil du mittlerweile in jedem Baumarkt, in jedem Onlineshop, überall kriegst du die Dinger. Wie viel gibt es denn davon dann in ganz Deutschland? Wir haben das ja anfangs als Guerrilla-PV bezeichnet. haben wir Leute ja in den Filmen überall. Ich mache ja ganz lange YouTube-Shows, das wisst ihr ja. Und ich habe aber keinen eigenen Kanal. Ich bin ein sogenannter Kanalschmarotzer. Ich sorge einfach dafür, indem ich Kanäle penetriere. Das hat einen Vorteil. Ich habe keinerlei Verantwortung. Ich kann hier machen, was ich will und muss nichts schneiden und muss mich nicht kümmern. Das ist wichtig für mich.
Speaker 1: So, und es ist eben so mit diesen Balkonkraftwerken, wie das alles jetzt voran marschierte und wir dann merkten Balkonkraftwerke könnte eine Richtung sein, die funktioniert. Da haben wir dann da auch massiv Gas gegeben in dem Bereich und haben dann natürlich gemerkt, da für ein Gegenwind auf einmal aufkam. Und dass es auch grundsätzlich quasi mit jedem Modul möglich ist und auch mit jedem Wechselrichter theoretisch halt möglich ist. Also das heißt, jetzt die Frage war, wie viel gibt es ungefähr in Deutschland? Ja, aber zu dem Thema komme ich gleich noch, nämlich du hast gerade gesagt, egal welches Modul, also das heißt, muss dann da immer volle Sonne drauf scheinen, damit da... Ich bin die wieder abgeschnitten.
Speaker 1: Nein, ich will erstmal in die Frage beantworten. Wie viel gibt es? Wir haben damals gedacht, Deutschland ist gut für 20 Millionen Module. Glaube ich auch immer noch. Im Moment sind, wenn man von der Bundesnetzagentur ausgeht, was angemeldet wird, das sind die wenigsten. Ich gehe im Moment von einem Modulsatz aus von etwa drei Millionen Modulen in Deutschland. Aber angemeldet sind, glaube ich, nur ein paar hundert Tausend. 200.000 sind noch angemeldet. Obwohl man ja eigentlich das anmelden muss. Ja, Marktstammdatenregister musst du anmelden, nicht mehr beim Netzbetreiber, das ist vorbei. Nun wissen wir nicht, was im neuen EEG stehen wird, wir wissen nicht, was kommt und so weiter, wer weiß, was da alles noch auf uns zukommt. So, und da gehen wir Moment von drei Millionen aus. Und drei Millionen Module, wo so ein Modul im Durchschnitt drei bis vierhundert Kilowattstunden erzeugt, puh.
Speaker 1: Das tut schon weh, was da an Netzentgelten verloren geht. Das darf man nicht vergessen. Durch so eine einfache Art der Technik, weil das kann ja jeder, hast du ja eben selber gesagt. Baumarkt gibt es für ganz kleines Geld, 180 Euro gibt es einen Satz, zwei Module, einen Wechselrichter. Den hole ich mir raus, stecke in den Stecker und ich kann es immer noch nicht verstehen, dass das nicht ein gigantisches Massenphänomen wird. Ich glaube, gut, erstens muss man aufklären. Und natürlich klingt das ja auch immer so, man ist einfach gewohnt, der Strom kommt aus der Steckdose und dann stecke ich da jetzt irgendwas rein und dann geht da Strom rein und dann kommt Strom raus und Strom rein und dann ... Also, wenn man jetzt mal sich nicht so auskennt und sich mit Physik und Elektrotechnik und so weiter beschäftigt, ist das, glaube ich, auch so bisschen so eine Hürde im Kopf noch. Das ist das Problem. Deswegen machen wir das Ganze, um einfach auch mal noch mal ein bisschen vom Grund her das ganze Thema auch noch mal ein bisschen zu erklären, damit ... Hoffentlich jeder versteht und so begeistert ist wie wir. Wir leben ja in Zeiten von Fake News und von lauter Lügen und von sogenannten alternativer Physik. Da hat mir neulich einer unter einen Kommentar geschrieben, Herr Laudelei, bedenken Sie, es gibt auch die alternative Physik. Ich weiß nicht, warum die meisten Menschen in der vierten Klasse Physik abgewählt haben. Ich kann hier nur mal an der Stelle sagen, Naturgesetze sind nicht verhandelbar. Es funktioniert wie es funktioniert, da ändern wir nichts. Und Physik, Chemie und Mathematik sind im gesamten Universum gleich. Eins und eins bleibt zwei. auch im entferntesten Punkt dieser Erde bleibt das so. Das ist eine Universalsprache. Und deswegen habe ich auch große Hoffnung, dass wir gerade mit diesen Balkonkraftwerken diesen Startpunkt gut gesetzt haben, dass die Leute langsam verstehen, ich kann Eigenenergie erzeugen, ohne einen großen Aufwand und mittlerweile ohne großen Kapitaleinsatz.
Speaker 1: Du kennst die Zeit noch, wo die Dinge richtig Geld kosteten. Weil es ja noch, das waren Mikrowechserichter teurer, waren Module richtig teuer. Wir haben ja durch unsere Initiative, auch mit den normalen Photovoltaikanlagen es geschafft, diese Preise runterzusetzen. Ich werde immer angeklagt, ja du profitierst ja von den hohen Einspeisevergütung. Ja, tu ich. Klar, ich habe 62 alte eigene Anlagen, ich 3,6 Megawatt Eigen am Netz, die mir gehören. Da profitiere ich am Ende von. Aber ich bin auch derjenige gewesen. der damals die 5000 Euro pro 1000 Watt Leistung auf dem Dach in die Hand genommen hat. Das muss man sich mal vorstellen bei dem Risiko. Klar, gab 51 Cent in den höchsten Zeiten, 57 Cent Vergütung. du darfst nicht vergessen, heute bauen wir im Freilandanlagenbereich. Wir waren bei 5000 pro 1000 Watt, also ein KWP 5000 Euro. Freilandbereich nähern wir uns den 500 Euro. Wir haben also den Faktor 10 Das heruntergesetzt und davon profitieren jetzt alle. dem Balkonkraftwerke, theoretisch ich kann Balkonkraftwerke, also Module kann ich kaufen im Container für 19 Euro. Nein, Containerware natürlich. Dass das nicht 30 Jahre halten wird, das muss jedem klar sein. oder ein Modul, 19 Euro.
Speaker 1: Aber wenn man einen Einstieg schaffen will, dann geht es ja auch billig. muss ja für die Leute, die müssen es ja auch bezahlen können, man muss einen Einstieg schaffen. Was daraus später wird, weil wir sind mit den Balkonkraftwerken in erster Linie eins. Wir sind Drogendealer. Und die erste Portion ist umsonst. günstig. Und spätestens ab der ersten Portion steckt die Nadel im Arm drin. Das ist ein Bild, man so haben kann. würde jetzt eher mal sagen, das ist die schönste Droge der Welt, wo die Nebenwirkungen extrem positiv sind. Schamlos! Ich kenne Leute, sind Ehekriege ausgebrochen. Weil der Mann süchtig wurde oder die Frau süchtig wurde nach Piff. Der Mann wurde meistens, die Technikaffinen sind ja meistens die Männer und die Frauen leben ganz gut mit den Anlagen, die wissen ganz genau, wann sie Geschirrspüler einschalten müssen, wenn die Sonne scheint, wissen die alle. Die Frauen brauchen die Technik dazu nicht. Aber die Männer, haben dann ihre Apps und heute ist das ja alles wahnsinnig technisch und die wollen mehr. Das ist so. Ich habe das bei den ersten 1000 Dächer Photovoltaikanlagen, die wir ja gebaut haben Anfang der 90er, habe ich das erlebt, was in einem passiert, wenn du bei so einem Zahnarzt oder einem Rechtsanwalt, nur die konnten sich das leisten.
Speaker 1: den Zähler eingebaut hast und der fing auf einmal an zu drehen. Oder wenn es eine Eigenverbrauchsanlage war, der Zähler dreht auf einmal rückwärts. Da dreht so ein Akademiker von Zahnarzt oder so ein Jurist, der normalerweise immer die Nerven behält. Da fließen Freudendrehnen. Das kann man sich nicht vorstellen. Ich kann eine Kilowattstunde selbst erzeugen. Das ist ja ein Gut, eine Kilowattstunde. Da hast ja nie eine Chance gehabt, die wirklich zu erzeugen. Das so bisschen wie, stecke den Stecker rein und auf meinem Konto geht der Kontostand langsam. Zum Beispiel, was anderes ist es denn? So ein bisschen so. Ja, ist ja vergleichlich super. Genauso ist es. Mit Photovoltaik verdienst du Geld. Weil gerade bei den heutigen Möglichkeiten, wir haben, weil wir Eigenverbrauch damit machen, wir verbrauchen die Kilowattstunde ja. Und heute hat eine Kilowattstunde den Gegenwert von 35 Cent. Das heißt, wenn du 10 Kilowattstunden, was du ja mit einem Balkonkraftwerk locker an einem Tag, mit etwas größeres Balkonkraft, dürfen wir bis 2 kW, kannst du ja 10 Kilowattstunden am Tag schaffen. Das ist ja machbar. Das geht, wenn du einen Tag hast, geht das. Dann hast du 3,50 Euro verdient, die du eventuell dein Auto geladen hast, in deine Wärmepumpe gesteckt hast, in deinen Heizstab gesteckt hast oder eventuell auch noch in deine Wärmepumpe gesteckt hast. Und das finde ich massiv geil. Du hast es eben gesagt, den Modulen sind sie immer besser geworden. Wie viele Kilowattstunden kann denn so heutiges Modul überhaupt leisten? Das ist ja dann nicht immer so ein 400 Watt Modul. Wo sind wir mittlerweile?
Speaker 1: Die Jungs hier bei Bakon Graf, da haben wir jetzt 500 Watt, weil wir bis maximal 2 kW Modulleistung dürfen. Und du holst heute in einer vernünftigen Gegend, wir leben hier auf dem 54. Breitengrad in Neu-Deutschland, wir holen hier raus aus 1000 Watt Leistung, also zwei Module, holen wir hier 950 Kilowattstunden raus. Pro Jahr? Pro Jahr. Man kann es auch bisschen anders erklären, was auf der flachen Erde aufläuft von der Sonne. Das wird in Quadratmeter gemessen und das kann man eben auf den Wirkungsgrad des Moduls umrechnen und so kommt man dann auf 950 Kilowattstunden pro 1000 Watt Modulleistung. Das sind ungefähr sechs Quadratmeter bei großzügigem Aufbau. die du dafür theoretisch brauchst. die Tendenz wird immer geringer. Wir kommen auch schon mit vier Quadratmetern aus. Es gibt Hochleistungsmodule, da können wir ein KW aus vier Quadratmetern schon machen. Und ich finde das jetzt bemerkenswert. Gehen wir mal einfach rechnen 1000 Kilowattstunden. mal 35 Cent sind 350 Euro. Wie weit kann ich mit einem normalen Auto, der 15 Kilowattstunden verbraucht, wie weit kann ich jetzt mit diesen 1000 Kilowattstunden fahren? Mit dem Spaß, du 100 Kilometer fährst. Also ich war jetzt bei 50 Kilowattstunden. 5000 km kann ich fahren.
Speaker 1: Ich kann, wenn ich das grob jetzt anrechne, komme ich mit den Kilowattstunden, die ich erzeugt habe, pro Jahr, da komme ich locker 5000 Kilometer weit. Jetzt mit einem E-Auto meinste? Das heißt, zwei Module, die ich mir irgendwo in die Steckdose gesteckt habe, bringen mich 5000 Kilometer weiter. Ich finde das faszinierend. Das klingt schon ziemlich verrückt, Du hast es eben gerade gesagt, ein Modul hat 400 Watt Peak als Beispiel. Das heißt, kommt aus einem Modul, wenn ich es ideal zur Sonne ausrichten würde, da könnten dann 400 Kilowattstunden um und bei oder ein bisschen drunter rauskommen. Jetzt hier 54er Breitengrad, zum Beispiel hier in Bremen sitzen wir dir. Aber die optimale Ausrichtung ist dann 54er Breitengrad.
Speaker 1: Wir haben hier auf unserem Breitengrad, man sagt, das können sich Leute auch mal merken, das ist ganz interessant, wir leben ja als Elektriker nach Daumenregeln und jetzt sage ich dir so eine Daumenregel, Breitengrad minus 20 ist quasi der optimale Winkel. Das wären ungefähr 35 Grad geneigt und dann Richtung Süden. und dann Richtung Süden. Unverschattet. Genau. Aber ich muss es halt schon da hinlegen, wenn ich es jetzt an einem Balkon hänge. Dann habe ich die Hälfte. Genau, habe ich ungefähr die Hälfte. Aber es kommt trotzdem noch Strom raus und sogar wenn jetzt die Sonne nicht direkt drauf scheint auf dieses Modul, kommt dort auch Strom draus. Also zumindest bei mir ist es so, ich habe so ein 380 oder 370 Watt Modul vom Canadian Solar, glaube ich. Sehr gut und vor Schatten.
Speaker 3: Bei mir zu Hause am Balkon gar weg. Und ich hab sogar im Winter, wenn nur die Sonne Da kommt was raus, ja genau. Nein, das ist auch nicht nötig, das nennt man Diffuslichtverhalten. Und da werden die Module alle immer besser. Für Diffuslichtverhalten brauchst du einen guten Hersteller, da kannst du nicht mit den größten Chinakrachern leben, das geht einfach nicht. Aber Diffuslichtverhalten ist gerade hier auf unserem Breitengrad wichtig, weil die Sonne steht im Winter maximal am 21. Dezember auf 13 Grad. Und die aber nicht direkt auszuholen.
Speaker 1: Und dann nehmen wir für die Balkone, deswegen sind wir auch zu diesen zwei Modulen gekommen und mit diesem Doppelwechselrichter, weil wir einfach festgestellt haben, wir haben am Balkon die Hälfte gegenüber der optimalen Ausrichtung 35 Grad und deswegen das doppelte Leistung, dass wir das gleiche rausbekommen. Also theoretisch reicht ein Balkonkraftwerk bei guter Ausrichtung, habe ich meine 450 Kilowattstunden und habe ich einen Balkon, wo ich die doppelte Leistung, also muss ich zwei Module hinhängen, um das gleiche zu bekommen. Aber im Prinzip heißt das ja für mich, also wenn es nur Strom rauskommt, wenn es nur hell ist, ist es natürlich optimal, wenn die Sonne ganz dick fett drauf scheint. Aber im Grunde könnte ich es auf dem Schippen machen, ich könnte es irgendwie mir in den Garten stellen, ich könnte es mir auf einen Balkongeländer hängen, ich könnte es mir aber auch aufs Dach machen, wenn ich jetzt irgendwie sage, vier Module auf dem Dach oder fünf. Also egal wo, es muss nicht an Balkon, nur weil es jetzt Balkonkraftwerk heißt, sondern es kann überall hin. An die Hauswahn
Speaker 1: Deswegen ist das System so genial geeignet für Mieter. Wir haben ja da ein paar Änderungen jetzt im EEG gehabt. Mieter dürfen das ja generell, der Hausbesitzer kann da nichts mehr zu sagen. Der trifft den Grund, die denken sich da auch gerade wieder Dinge an. Schriftig im Grunde. Ja vor allem, dass es irgendwie hässlich aussieht, weil die anderen es dann nicht haben. Das ist bei dieser Wallbox, ist sozusagen eine privilegierte Maßnahme habe ich gelernt. Weil es komplett rückgebaut werden kann, kann der Vermieter da nicht mehr gegen widersprechen. Es sei denn du hast irgendwie ein denkmalgeschütztes Haus oder du hast einen ganz trifftigen Grund Sicherheitsbedenken, dass du das dann irgendwie verhindern kannst. Aber normalerweise darf er das nicht. Er darf dir sagen, du darfst nicht durch die Wand bohren für ein Kabel oder so. Das darf er dir sagen, aber da gibt es auch spezielle diese Dinge zu verhindern, wir gerade, kann ich ja mal sagen, ein Projekt in Hamburg durchgezogen mit 32 Parteien und haben Folgendes gemacht. Wir haben da einen sehr, sehr solvenden Hausbesitzer, der auch der Energiewende entsprechend zugewandt ist. Und da haben wir gesagt, okay, wir machen mal ein ganz anderes Projekt. Das passt übrigens ganz gut jetzt in die Zeit rein, was sich gerade alles ändert. Es gibt neue Gesetze vom EuGH, was wir jetzt alles anders machen müssen in Zukunft. Und das Projekt passe da so gut rein. Da haben wir jeden Mieter zum Anlagenbetreiber.
Speaker 1: Das heißt, der Mieter selbst betreibt die Anlage und kriegt diese Anlage, die muss er noch nicht mal selber bezahlen, kriegt die Anlage vom Hausbesitzer bezahlt. Der Hausbesitzer gibt da so eine Abrechnung, verpachtet quasi diese Anlage dann an den Betreiber. Aber entweder der Betreiber ist der Mieter. Das heißt, der Mieter, da es eine richtige Photovoltaik ist, wir haben die nicht als normales Balkonkraftwerk gemeldet, sondern haben sie korrekt angemeldet als Photovoltaikanlage, kriegt demnach auch Einspeisevergütung. Und das Ganze rechnet sich so geil, dass die ganze Anlage für den Mieter quasi umsonst ist. Also das heißt, das ist im Grunde wie so ein Haushaltsgerät, was nur halt auch ein bisschen Strom produziert, anstatt dass es nur Strom zieht. Jetzt ist natürlich die Frage, wie schafft denn das Gerät, also der Wechselrichter, dass der Strom da verbraucht wird, wo er auch benutzt wird? Wie ist das physikalisch zu ergänzen? Das ist ganz leicht im Prinzip erst mal zu erklären. Es wird eine winzige Frequenz und eine winzige Spannungsanhebung gemacht, sodass der Strom dann in diese Richtung fließen kann. Dieses kleine Balkonkraftwerk versorgt dann die Geräte in unmittelbarer Nähe. Das heißt also, deine Schreibtischlampe, die dann an wäre, würde dann vom Balkonkraftwerk komplett strommäßig versorgt werden und nicht mehr vom langen Weg vom Energieversorger oder vom Kraftwerk zu dir, zu deiner Schreibtischlampe. Also das heißt, der Strom nimmt immer den Weg des geringsten Widerstandes und geht immer da hin, wo sozusagen den kürzesten Weg nimmt er immer und wird dann nicht aus dem Netz bezogen in dem Fall. Und es bremst ein bisschen deinen Zähler.
Speaker 1: Das nennt man Physik. Aber ich muss da auch gar nichts machen. Das heißt, muss einmal das aufstellen, anstecken. Also ich muss ja jetzt nicht rummanagen oder irgendwas organisieren oder so. passiert ... Das ja immer wieder als Kritik gekommen. Da muss man sich drum kümmern, muss dann das Gerät, jetzt scheint die Sonne, muss ich das anmachen und damit der Strom dahin fließt. Alles Blödsinn. Oder auf eine Phase. Auch das ist Blödsinn. Wir haben saldierende Zähler in diesem Land. Es spielt keine Rolle, falls wir die Zuschauer überhaupt wissen, was eine Phase ist. Also wir haben drei Phasen, L1, L2, die stromführend sind. L3 kommt noch dazu. Und das brauchen wir alles nicht mehr managen. Das geschieht über unseren saldierenden Zähler, weil der dreht für alle drei Phasen und der misst auch über alle drei Phasen. Deswegen spielt es keine Rolle, ob ich auf L1 gerade Strom verbrauche und auf L3 Strom erzeuge. Das ist völlig gleichgültig. Das ist alles über den saldierenden Zähler abgetan.
Speaker 3: Guck mal, das haben wir eben gerade in dem Sinks nicht gewinnen Wir hatten gerade einen kurzen technischen Fehler, das habt ihr jetzt gar nicht mitbekommen, weil wir es rausgeschnitten haben. ja, haben wir, weil wir es wiederholt haben, einen spannenden anderen Aspekt drin. Ich möchte auch noch mal sagen, weil ich habe ja bisschen kritisch gesagt, dass Aufstellungen und wie es... Man muss ja auch dazusagen, es gibt ja nicht nur das eine Solarmodul. Muss man auch dazusagen, es gibt ja inzwischen sogar flexible. Da haben wir übrigens ein geiles Video darüber gemacht, wie du flexible Solarmodule in diese Rundung... Von deinem Wohnwagen gemacht hast. so ein Wohnwagen, der so eine Rundung hat, dann so flexibel das Solarmodul drauf, finde ich total cool. Und es gibt auch schon Solarmodule, die kannst du einfach irgendwohin mitnehmen und so, und irgendwo beim Camping oder Outdoor oder sonst was irgendwie. Es gibt bifaziale Module, die dann sogar noch die Strahlung, die reflektiert sozusagen, auch noch ein bisschen mitnimmt, die rückseitige Strahlung auch noch ein bisschen mitnimmt, dadurch die Effizienz erhöht. Also das ist ja auch... Das ist ja auch spannend, dass es jetzt nicht nur das eine PV-Modul gibt, das es schon seit Jahrzehnten gibt, sondern ganz im Gegenteil, ständig gibt es neue Entwicklungen, es gibt sozusagen auch viel mehr Ausbeute auf den gleichen Raum und so weiter und eben auch mehr Effizienz, längere Haltbarkeit und auch bessere Befestigungsmittel. Aber Haltbarkeit, ist vielleicht so ein Stichwort. Die Leute schreiben ja unter die Kommentare, naja, nach drei Jahren oder fünf Jahren geht das Solarmodul ja sowieso wieder kaputt. Da muss ich mir alles wieder neu kaufen oder wechselrichter. Wie lange hält denn so ein Solarmodul?
Speaker 1: Ich will noch mal ganz kurz auf Romain eingehen. werden mit Modulen alle möglichen Flächen aktiv machen. Das ist das, kommt. Wir werden demnächst wahrscheinlich sogar eine Farbe sehen, die wir photovoltaisch aktiv haben werden. wird alles kommen, das wird entwickelt. Ja, Hauswand wird kontaktiert und dann geht das los, dann produzieren nicht hohe Wirkungsgrade, spielt aber auch alle keine Rolle, weil ich als Ingenieur bin normalerweise hinter großen Wirkungsgraden hinterher. Nur in dem Fall, wo die Sonne letztendlich als Energieträger umsonst ist, was interessiert mich der Wirkungsgrade, muss man mal so sehen. Gut, jetzt auf deine Frage. Wie lange hält das Ganze? Genau, es immer so diese Vorurteile, es verbraucht noch mehr Energie ein Modul zu produzieren, als dass es dann liefern kann in seiner Lebensdauer. Das ist ja völliger... Naja, hier gehen wir von normalen durchschnittlichen Modulen aus, die heute zwischen 80 und 170 Euro kosten. gibt qualitativ nach oben, gibt es noch ein bisschen Luft, nach unten kommt auch noch was, es gibt Module jetzt für 40, 50 Euro. Muss man vorsichtig mit sein, wir hatten einige Modultypen in Klimakammern drin, weil wir den Zugang zu einer Klimakammer haben. Es gab Module, die nach einem halben Jahr schon aufgegeben haben, tatsächlich, die gab es. Es gab aber auch Module, die locker ihre 10, 12 Jahre durchgehalten haben. Wir simulieren das dann durch warm, kalt, warm, kalt, warm, kalt, hin und her. Und es gab ein Modul von einem deutschen Hersteller, das hat 52 Jahre gehalten. Ob das nötig ist, muss man auch mal hier jetzt ganz klar in Frage stellen. Wahrscheinlich langt es, dass die Module zwischen 10 und 20 Jahre halten, dann wird sowieso was Neues gekauft, beziehungsweise dann sind sie vielleicht auch von der UV-Beständigkeit nicht mehr so doll oder die Rückseitenfolie hat keine.
Speaker 3: Aber die haben ja mittlerweile 30 Jahre Garantie. Ja, ist ein großes Problem geworden, diese 30 Jahre Garantie. Das kennen wir ja aus der Anfangszeit der ganzen Modultechnik. Da waren die Garantien auch so lang und das hat man einfach damit dann erledigt, dass die Module nach 15, 16 Jahren zwar in Arsch waren, aber den Hersteller hat es nicht mehr gegeben. Also das ist etwas, was mit chinesischen Modulen kritisch ist. Du hast eben Canadian Solar angesprochen. Ich nenne jetzt auch absichtlich den Namen. Wir wurden von einem ganz großen Canadian Solar Schaden. betroffen. Die haben nach neun Jahren aufgegeben und da ja Garantie nichts anderes als ein Versprechen ist, hat man die Garantieversprechen einfach zurückgenommen und hat für dieses Modul keine Garantie gewährt. Das waren 230 kW, die da ausgetauscht werden mussten von Canadian Solar. Also das erleben wir immer wieder. Canadian Solar gibt es sogar noch und die haben halt hohe Schäden verursacht durch mindere Qualität. Also das muss jeder für sich selbst entscheiden, was er da macht. Ich selber Ich favorisiere bei den großen Anlagen, die wir bauen, noch deutsche Module und einen italienischen Hersteller, wo wir ganz genau wissen, dass der lange durchhält, weil wir ganz lange von dem schon Module verwenden. Das ist das, was ich halt mache. Aber das kann jeder mit sich immer ausmachen. Gehen wir mal von einer Qualität aus, die heute kaufbar ist von zehn Jahren. Das sind Solarmodule nur 10 Jahre her.
Speaker 2: Diese Discounterpreisklasse.
Speaker 3: Weil die Erfahrung, die wir jetzt gemacht haben, dass die Solaranlagen deutlich mehr halten oder länger halten, eher so 30-40. Alle, jetzt schon in dem Alter sind. Ja, ja, das kann ich dir bestätigen. Meine älteste läuft jetzt, geht ins 38. Jahr. Genau, die machen immer noch teilweise 80 Prozent ihrer Nennenleistung, was ursprünglich mal drauf stand. Die gehen im Grunde kaum runter mit der Leistung, obwohl sie schon so ewig alt sind. dass man auch sagt, die Module 20 Jahre jetzt hier EEG-Vergütung bekommen haben, dann sind die bei Weiben noch nicht schlecht. Die können wahrscheinlich noch mal 10 oder 20 Jahre weiterarbeiten. Aber die Leute wollen wieder neue drauf machen, weil sie mittlerweile doppelt so gut sind. Aber eigentlich könnte man die auch noch mal irgendwo hinpacken und noch mal Ja, hast ja das, das haben wir ja oft genug bewiesen. Ich habe ja so alte Anlagen. Nur diese Qualität kannst du heute nicht mehr kaufen. Es muss ja jedem klar sein, wenn ich hochqualitativ ein Modul herstellen will, dann kann ich das nicht für 19 Euro. Das ist nicht möglich. Ja, da muss ich halt... Dinge machen, die ich normalerweise nicht machen würde. Die Module, die wir vor 20, 30 Jahren verbaut haben, waren qualitativ extrem hochwertig. Nur gebe ich dir natürlich auch recht, sie hätten gar nicht so lange halten brauchen, weil mittlerweile reißen die Leute runter. Im Moment machen wir sehr viele Modulwechsel mit von Altanlagen, weil einfach auf die gleiche Fläche heute das Doppelte passt. Ganz einfach.
Speaker 3: Wenn die aber wirklich Schrott sind, dann kann man ja Module auch recyceln. So ein Wahlmodul braucht so 8 bis 12 Monate ungefähr, bis die Energie wieder drin ist. Bei den hochwertigen Modulen geht das sogar noch schneller. ist sowieso so. Ein Modul macht auf jeden Fall mehr Energie, als es beim Herstellen gebraucht hat. Außerdem darf man nicht vergessen, mit jede Menge erneuerbaren Energien weltweit, weltweit wächst das ja, China ist da ja ganz weit vorne, stellen ja irgendwann energetisch gesehen Module, Module her. Verstehst du, was ich meine? Der Solarstrom wird verwendet, wieder Module herzustellen. Und je mehr wir jetzt bauen, das ist ein Exponential-Effekt, der sich da breit macht. Irgendwann stellen wir mit erneuerbaren Energien wieder erneuerbare Energien her. Das ist ja der Idealfall. Und das ist ja ähnlich wie eine Kreislaufwirtschaft dann. Und dann spielt es eigentlich auch keine Rolle mehr, wie lange Module halten. Natürlich kommt die Arbeit dazu, die wieder aufs Dach zu verbringen oder an den Balkon zu hängen. Aber diesen Weg werden wir gehen, weil wir müssen es ja irgendwie machen, dass Module günstiger werden. Weil Balkonkraftwerke haben sich am Ende nur durchgesetzt, weil die Preise extrem gesunken sind. Und du hast es ja ganz am Anfang angesprochen, jede Kilowattstunde, die hier im Land erzeugt wird oder auch jeder Euro, der hier im Land bleibt und nicht ins Ausland geht, ist ja ein gewonnener Euro für die Volkswirtschaft. Da bin ich ja wieder in meinem Thema, ich bin ja Betriebswirt. Das ist ja im Grunde eine richtig gelungene Geschichte, wenn das dann auch derjenige machen kann, der einen ganz kleinen Geldbeutel hat und nur 180 Euro, hast du gesagt, ausgeben muss und dafür dann schon im Jahr, weiß ich nicht, 60, 70, 80 Euro sparen kann oder noch ein bisschen.
Speaker 1: Heute rasend schnell, kannst eine günstige Anlage. Heute im dritten Jahr ist sie bezahlt, dann ist sie durch. Okay, aber das finde ich jetzt noch mal wichtig, bei mir ist noch mal so hängen geblieben, ja nach zehn Jahren sind die Schrott, da haben wahrscheinlich viele jetzt gedacht, so, okay, aber noch mal kurz zusammengefasst, die Billigmodule. wirklich billige Module. Okay, die gehen dann noch mal nach zehn Jahren kaputt, aber dennoch, weil die ja so billig waren und weil man trotzdem nach drei Jahren das wieder drin hat, würde sich es ja trotzdem noch... Die ganze
Speaker 1: Monetärlohn? Ist aber Ressourcenverschwendung. Genau, es ist Ressourcenverschwendung, aber es ist nicht so, dass die Leute dann die günstigen Module kaufen und dann nachher sozusagen einen finanziellen Verlust haben. Das ist ja schon mal wichtig, aber aus Ressourcen sich natürlich Unsinn. Das heißt, besser wäre ein bisschen mehr auszugeben, die halten dann auch entsprechend länger, somit steht das wieder in Relation zueinander und es ist ressourcenschonend und man hat eben nicht die Kopfschmerzen, da alle zehn Jahre irgendwie die Module auszuschieben. interessant wird, wenn wir das Thema jetzt weiter spinnen und zwar sagen, wir haben so viele erneuerbare Energien, dass wir mit erneuerbaren Energien immer wieder neue erneuerbare Energien bauen. Und da ja die Materialien, die wir in Modulen verwenden, alle recycelbar sind, das ist mit E-Autos ja genau das gleiche, ist ja alles mittlerweile recycelbar, kommen wir auch mit Modulen in eine Kreislaufwirtschaft. Und dann spielt es irgendwann alles keine Rolle mehr. Verstehst du, was ich meine? Das finde ich auch wichtig, dass jetzt nicht unendlich viel Elektroschrott die ganze Zeit produziert wird, der alle 10 Jahre auf irgendeinem Müllberg landet, weil solche Bilder hat man ja dann auch im Kopf. Das Modul besteht aus den Zellen selber, das ist Silizium, besteht aus dem Aluminium und dem Glas und das lässt sich alles locker wieder verwenden. Das finde ich eben mega spannend, wenn das in einer Kreislaufwirtschaft passiert.
Speaker 3: Du hast es eben gerade auch gesagt, das Potential ist gigantisch. hast so 19 oder 20 Millionen in ganz Deutschland. Wenn man sich überlegt, Fläche, jeder bei Kong, überall könnte man das sehen. Aktive Fläche. Genau. Das sind ja gigantische Mengen, ja wahrscheinlich mehrere Kohlekraftwerke, wenn die wirklich die Sonne Also wir erzeugen, wir brauchen in Deutschland rund, ich sage das immer rund, das ist verschieden immer, 600 Milliarden Kilowattstunden. Ich sage auch in Kilowattstunden und Milliarden, damit man sich das vorstellen kann. Nicht in Terrawattstunden, da kann sich keine Sau was drunter vorstellen. Also 600 Milliarden Kilowattstunden haben wir im Durchschnitt verbraucht. Das ist seit eigentlich seit 20 Jahren stabil. geht immer so hin und her ein bisschen 50 Milliarden Kilowattstunden. Wir sind in der Lage mit den Balkonkraftwerken und auch den aktiven Flächen zwischen 6 und 10 Prozent davon selber zu erzeugen. Das sind 60 Milliarden Kilowattstunden, die einfach für gar nichts letztendlich einfach kommen so. Da muss man mal drüber nachdenken, wenn wir das jetzt nicht machen, und das ist diese Energiewende in Bürgerhand, wo ich seit 30 Jahren für kämpfe, da bekommen wir die Energie quasi irgendwann völlig für umsonst. Und das muss ja auch das Ziel sein. Das ist natürlich nicht das Ziel der Politik, das ist nicht das Ziel der Industrie. Der Energieversorger.
Speaker 1: Die Versorger natürlich nicht. Die wollen das wirklich nicht. Es ist zu einfach, Felix. Du hast diesen Schoko-Stecker mit den zwei Kontakten, der seit 70 Jahren in Europa bekannt ist. Und diesen Stecker steckst du in eine Steckdose und dann erzeugst du selber Energie. Ich finde das gigantisch. Zu gut, wahr zu sein. Du hast es gerade gesagt, die Netzbetreiber müssen ja auch gucken, dass das Netz stabil ist. Und jetzt wissen die nicht, dass da 10 Millionen oder 15 Millionen Balkonkraftwerke da sind. Das sind ja auch Herausforderungen, würde ich mal schätzen, wenn plötzlich jetzt die Sonne rauskommt und die wissen gar nicht, dass da so viele Balkonmodule da sind und dann kommt viel Strom ins Netz. Da gehen die schon die Nacken aber hoch. weil du mit denen... Drum geht er nicht alles ins Netz. Die Verbrauchung ist selber, die brauchen nicht mehr.
Speaker 1: Also, bin jetzt über 40 Jahre Elektriker. Wir haben mal gelernt als Elektriker in der Ausbildung. Jeder Hausanschluss in Deutschland kann 30 kW. Das hat man uns beigebracht in der Hoffnung, dass das nie gebraucht wird. Jetzt sind wir an einer Situation. Wir haben eine Wärmepumpe, haben ein Auto, wir haben einen Elektroheizstab und wir haben eventuell noch einen Speicher. Alles Verbraucher, die sehr viel ziehen. Jetzt kommen wir an diese 30 kW ran. Was jetzt die Netzbetreiber einfach nicht gemacht haben, man hat an erneuerbare Energien in der Form nicht geglaubt. Man hat einfach nichts am Netz gemacht. Man hätte vor 30 Jahren starten müssen und hätte das Netz ertüchtigen müssen für diese Leistung, die irgendwann mal gebraucht werden. Kommt schon nicht, maximal kennst die Sprüche aus den 90er Das ist Das Händen und das Rätsel zusammen, das wir alles. Uns wird ja unglaublich viel Unsinn erzählt und unglaublich viel Blödsinn und unglaublich viel Scheiße, das mal richtig zu sagen. Also diese Balkonkraftwerke tun dem Netz gar nichts an. Das ist so gering von der Leistung. Mir hat mal ein Netzbetreiber gesagt, den ich gut kenne, bei uns wird es erst kritisch im Bereich von 50 Megawatt. Wenn 50 Megawatt auf einmal weg sind in unserem Netzgebiet hier, wir haben ein sehr, kleines Netzgebiet, da sind 50 Megawatt ein Problem. Das glaube ich auch. 50 Megawatt, das ist viel. Das ist extrem viel. Das sind 50.000 kW. Das ist richtig viel. Aber da musst du erstmal hin. Und dann kommt es auf den Tag noch an. Wo stehen wir? Stehen wir am Mittag? Stehen wir nachmittags? Haben wir einen bewölkten Himmel? All das sind ja Bedingungen, die erstmal stattfinden würden. Und ich sage dir, 20 Millionen Balkonkraftwerke, das ist wie mit den berühmten 45 Millionen Autos, die können wir auch alle nicht laden. Ich sage dir einfach, die würden wir am Netz gar nicht merken.
Speaker 1: Die haben nämlich nur einen Vorteil. Sie sorgen dafür, dass dein Verbrauch gegenüber dem Netz geringer wird. Und mehr wollen wir ja nicht. Es muss nur geringer werden. Eine Entlastung des Netzes bzw. in dem Quartier, wo sich die Balkonkraftwerke befinden, gleicht sich die Leistung und über die Hausanschlüsse auch hinaus aus. Wir sind hier im Gewerbegebiet mit 1,6 Megawatt. Wir haben ungefähr 1,3 Millionen Kilowattstunden. Entlastung.
Speaker 1: Es ist in diesem Gewerbegebiet, und wir regeln hier gar nichts ab, der Netzbetreiber kann gar nicht abregeln, hat auch kein Interesse dran, in diesem Gewerbegebiet mit der hohen Leistung ist noch nie ein Netzproblem aufgetreten. Noch nie. Wir bauen sogar noch nach jetzt. Wir bauen noch etwa, weiß ich, 200, 300 kW bauen wir sogar noch nach. Ich habe hier noch die ganzen restlichen Dächer, mir noch Du hast wirklich... Naja, auf meinem Gebäude ist alles dicht, aber es gibt noch Gebäude... Ist wirklich noch was frei?
Speaker 2: Jetzt übernimmst du die anderen Dächer Das ist ja kein Problem. Da baue ich alles schön. 30 kW-Anlagen an verschiedenen Hausanschlüssen. 30 kW hat eine höhere Einspeisevergütung als Eigenverbrauch. Die sind schnell gebaut. Mit unserem System, was wir haben, bauen wir die an einem Samstagvormittag. Also 16 Uhr geht die Anlage in Betrieb. Das heißt, 3 Millionen haben wir, 20 Millionen wollen wir, das heißt, wir brauchen noch 17 Millionen. Eine Million der Balkonkraftwerke könnt ihr auch über Balkonkraftwerk.de kaufen zum Beispiel. Ich würde am Netz überhaupt nichts machen.
Speaker 3: Schreibt uns mal bitte in die Kommentare, wo ihr eins habt, wie ihr das installiert habt, wo ihr das installiert habt oder wenn ihr noch keins habt, wo ihr es installieren würdet und ob ihr denn darüber nachdenkt auch eins zu bauen. Weil Holger, du hast jetzt ganz viel Positives berichtet über die Energiewende mit den Balkonkraftwerken. Auch ein bisschen negative Dinge, dass vielleicht die Module nicht ganz so lange halten. Aber eure Meinung würde uns natürlich auch mal interessieren. Schreibt das gerne in die Kommentare. Und dann würde ich sagen, ganz herzlichen Dank, dass du uns mal die Bürgerenergiewende nahe gebracht hast, wie jeder auch mit einem ganz kleinen Geldbeutel Balkonkraftwerke nutzen kann, seinen eigenen Strom zu produzieren. Das war richtig, richtig informativ. Hat mich sehr gefreut. Also Energiewende in Bürgerhand ist das Thema, nichts anderes. Darüber müssen wir uns unterhalten und danach sehen wir weiter, wenn das erledigt ist. Danke euch. Bis bald. Ciao, ciao!